Umwelt und Biodiversität
Für die Dai, eine Minderheit in der südwestchinesischen Provinz Yunnan, ist der Schutz ihrer heiligen Wälder überlebenswichtig. Denn ohne den Wald gibt es kein Wasser und damit weder Reis, noch Essen, also kein Überleben, heißt es bei den Dai. Daher haben sie – wie viele andere indigene Völker - Mechanismen entwickelt, mit denen sie ihre Umwelt und den Artenreichtum in ihren Wäldern schützen.
Die weltweite Artenvielfalt, heute Biodiversität genannt, ist ein wertvoller Schatz, der in Millionen Jahren entstanden ist. Sie basiert auf einem komplexen System aus geographischen und klimatischen Bedingungen und dem Zusammenspiel der Arten. Wie alles zusammenhängt, versteht die Menschheit bis heute nicht in aller Gänze. Dass es erhalten und beschützt werden muss, schon. Seit der Eröffnung des ersten Naturschutzgebietes, des Yellowstone-Nationalparks in den USA, sind bis heute weltweit mehr als 100.000 Naturschutzgebiete eingerichtet worden. Sie nehmen gut elf Prozent der weltweiten Fläche ein.
Gleichzeitig zerstört der Mensch diese Vielfalt. Täglich verschwinden Tier- und Pflanzenarten - für immer. Biodiversität, Schutzgebiete und unberührte Landschaften werden immer weiter zurückgedrängt, weil die wachsende Bevölkerung neues Ackerland sucht und weil Wald und Boden Rohstoffe enthalten - für kurzfristige Profite.
Indem die Menschheit ihre Umwelt zerstört, sägt sie an dem Ast, auf dem sie sitzt. Wie aber kann die Vielfalt erhalten werden? Welche Wege gibt es, Biodiversität und Nutzung in Einklang bringen? Kann man Wüsten zurückdrängen? Ob sich positive Lösungen finden, hängt mit vielen Themen zusammen – zum Beispiel damit, ob die Menschen Land besitzen, ihre Lebensmittel effizient anbauen und die Natur vor Raubbau geschützt wird. Positive und negative Beispiele helfen, dass sich andere orientieren und gut handeln können.