Heilige, dreckige Mutter Ganga

Der Ganges ist den Indern heilig. In Varanasi nehmen bis zu 60.000 Menschen am Tag ein rituelles Bad. Das hindert die Stadtväter freilich nicht, ihre Fäkalien in den Fluss einzuleiten.

Von Varanasi aus streitet ein hinduistischer Tempelvorsteher für die Reinhaltung des größten indischen Flusses und düpiert mit einfachen Konzepten die indische Regierung. Denn die will das Abwasser aufwändig in alte Siele pumpen. Doch in Varanasi fällt regelmäßig der Strom aus. Stehen die Pumpen still, landet das Abwasser erneut im Fluss. Das Konzept von Veer Bhadra Mishra hingegen nutzt das natürliche Gefälle. Das ist günstig und kostet einen Bruchteil. Doch Mishra kämpft gegen die Mühlen der Bürokratie.